Nun können die Organisatoren des Rheinquelle-Trail wieder machen, was sie am liebsten machen: Vollgas geben. «Mit der Freigabe des Bundes für kleine Veranstaltungen haben wir wieder Planungssicherheit – das hilft natürlich», so Simona Barmettler, OK-Chefin der neuen Veranstaltung. «Unter diesen Vorzeichen ist die Planung eines Events sicher nicht einfacher geworden, aber der Herausforderung stellen wir uns. Und ich bin mir sicher, wir werden am 11. Juli eine richtig gute Veranstaltung erleben.»
Das sieht offenbar auch die Trailrunning-Szene so: Selbst während des «Lockdowns» kamen immer wieder neue Anmeldungen für den Lauf – zum Schluss motiviert auch durch die «Geld-zurück-Garantie». Muss die Veranstaltung abgesagt werden oder können einzelne Teilnehmer aus dem Ausland wegen weiterhin oder erneut geschlossener Grenzen nicht anreisen, erstatten die Organisatoren das Startgeld. Davon geht aber nun niemand mehr aus. «Dass wir nicht zu den ganz grossen Events gehören, ist jetzt unser Vorteil», erklärt Barmettler. «Wir sind von der Struktur schlank und beweglich aufgestellt und haben auch von der Teilnehmerzahl genau die Grösse, die sich unter diesen Vorzeichen noch sicher und gut abwickeln lässt.»
Das heisst aber auch: Wer bei der Premiere des Rheinquelle-Trail am Start sein will, muss sich beeilen. «Wir sind nun fast ausgebucht», sagt Stefan Schwenke, Projektleiter und Medienchef der Veranstaltung. «Seit der Medienkonferenz des Bundes am 28. April und unserer Info, dass der Lauf stattfindet, werden wir von Anfragen überrannt. Davon profitiert natürlich jetzt die gesamte Region. Auch unser Package mit Übernachtungen und Komplettservice wird stark nachgefragt.» Wenn das aktuelle Limit von 300 Läuferinnen und Läufern erreicht ist, wird eine Warteliste geführt. «So können wir schnell reagieren, wenn wir doch etwas mehr Läuferinnen und Läufer auf die Strecke schicken dürfen oder es noch vereinzelt zum Beispiel verletzungsbedingte Absagen gibt», erklärt Schwenke.
Aktuell arbeitet das Team des Laufes ausser an der sportlichen Vorbereitung auch am zusätzlichen Sicherheitskonzept für die Event-Tage. «Dass die gesamte Veranstaltung draussen stattfindet und im Gelände, hilft uns sicher», sagt Schwenke. Trotzdem werde es Anpassungen geben. Möglich sei unter anderem ein Einzelstart.
Der Rheinquelle-Trail, der am 11. Juli über zwei Strecken Premiere feiert, kombiniert anspruchsvollste Streckenführung, Panorama ohne Ende und reichlich Höhenmeter zu einer einzigartigen Herausforderung. Auf dem «Tomasee-Trail» warten 38,1 Kilometer mit 2’908 Höhenmetern. Von Sedrun, hoch über dem Gotthard-Tunnel, geht’s auf schmalen Pfaden erst bis zur Traum-Aussicht auf dem Rücken des Tgom, dann folgt die ultimative und teils weglose Berglauf-Challenge bis auf den Piz Cavradi und zum Abschluss geht‘s vorbei am Tomasee, der Quelle des Rheins, auf den Piz Pazzola, den «Höhepunkt» der Runde. Und wenigstens hier haben es die Organisatoren um Streckenchef Ciril Deplazes einfacher als erwartet: Weniger Schnee im Winter und zuletzt warme Temperaturen haben dafür gesorgt, dass schon jetzt weite Teile der Strecke laufbar sind. «Auf der kleinen Runde, dem Tgom-Trail, haben wir schon jetzt nur noch wenige Meter Strecke mit Schnee», so Deplazes. Der «Tgom-Trail» führt über 16,2 Kilometer und hat 1’225 Höhenmeter – Fernsicht über beinahe die ganze Surselva inklusive.
Organisiert wird der Rheinquelle-Trail von einem Verein mit Läuferinnen und Läufern der Region. Präsidentin ist als Initiatorin des Rheinquelle-Trail und selbst ambitionierte Trail-Läuferin Simona Barmettler, Geschäftsführerin von Disentis Sedrun Tourismus.
Foto: Stefan Schwenke