Trendsportart Trailrunning – der Boom hält weiter an

Die Sportart Trailrunning boomt weiter! Dies bestätigt eine neue Marktforschung von graubünden Trailrun in Zusammenarbeit mit marketmind, in welcher anfangs März 2022 insgesamt 313 Deutschschweizer*innen befragt wurden. Die Auswertungen zeigen, dass viele Trailrunner*innen erst vor kurzem zur Sportart gefunden haben, was die erhöhte Wahrnehmung in der Gesellschaft bestätigt. Eine Sportart, die sich durch die Nähe zur Natur, landschaftliche Ausblicke und ein abwechslungsreiches Lauferlebnis von anderen Laufdisziplinen klar abhebt.

Ist Trailrunning ein Extremsport?

Die Identifikation mit der noch jungen Sportart Trailrunning fällt vielen der Befragten zum jetzigen Zeitpunkt schwer. Ein zu geringes Fitnesslevel oder (zu) wenig Erfahrung in diesem Bereich halten einen Grossteil der Befragten davon ab, sich selbst als Trailrunner*in zu bezeichnen. Da muss man sich die Frage stellen, ob die Sportart zu extrem ist bzw. gegen aussen zu extrem vermarktet wird. Betrachtet man hingegen die Segmentierungen genauer, kann festgehalten werden, dass der Trend in eine abschwächende Richtung geht. Vor allem im Segment der Gesundheitssportler*innen konnte ein massiver Anstieg an Läuferinnen und Läufern verzeichnet werden. Fitness Junkies hingegen, die in der Sportart vor allem den Reiz sehen sich auszupowern, nahmen im Vergleich zum Jahr 2020 am stärksten ab. Die Titelfrage kann daher ganz klar mit nein beantwortet werden. Trailrunning ist ein Sport für alle, einzig die Wahrnehmung in der Gesellschaft muss sich noch verändern.

Stereotyp Trailrunning

Betrachtet man die Menschen, die Trailrunning betreiben etwas genauer, kann festgehalten werden, dass die Sportart über alle Segmente betrachtet im Schnitt leicht weniger betrieben wird als im Jahr 2020. Weniger als eine Stunde am Stück, mindestens einmal pro Woche über fünf bis zehn Kilometer, leicht coupierte Strecken – die genannten Merkmale eignen sich gut, um die stereotypischen Trailrunner*innen zu beschreiben. Klar, es gibt auch viele Läuferinnen und Läufer, die länger, häufiger und gebirgigere Trails bevorzugen, aber eine Mehrheit der Befragten kann dadurch gut zusammengefasst werden. Über 80 Prozent stufen sich zudem als gelegentliche Hobbyläufer*in, Einsteiger*in oder Beginner*in ein. Im Wettkampfbereich sind vor allem Strecken bis 30 Kilometer beliebt. Nicht ganz die Hälfte aller Trailrunner*innen nimmt selbst an Wettkämpfen teil, während ein Grossteil bis zu zwei Events in Angriff nimmt. Schlussendlich muss festgehalten werden, dass die Definition eines Stereotyps in einer Sportart wie Trailrunning beinahe unmöglich ist. Unzählige Formen, Distanzen oder Formate erschweren diesen Prozess, machen die Sportart aber auch unvergleichbar genial.

Die Treiber Social Media und Covid

Die sozialen Medien sind nicht nur im Alltag nicht mehr wegzudenken, sondern haben auch im Trailrunning eine wichtige Stellung. Nebst dem Freundes- und Bekanntenkreis informieren sich Trailrunner*innen über Kanäle wie Instagram oder Facebook. Ob Trainingstipps von Kilian Jornet, das neue Schuhmodell von Salomon oder die neue Rennserie von UTMB, in den sozialen Medien sind alle Informationen aus erster Hand abrufbar. Fest steht aber auch, dass die Covid-19-Pandemie der Sportart einen Aufschwung verliehen hat. Neben einem stärkeren Gesundheitsbewusstsein, dem Wunsch fit zu bleiben und dem Naturerlebnis hat auch die Pandemie dazu beigetragen, dass sich mehr Menschen für die Sportart begeistern. Auf einer negativen Ebene wird diese vor allem als zu extrem und leistungsorientiert wahrgenommen, was sicherlich auch mit einer schwachen Präsenz in den Medien in Verbindung steht.

Graubünden als Hotspot?

Neben Zürich und Bern wird Graubünden als Kanton mit dem stärksten Anstieg an Trailrunnerinnen und Trailrunnern wahrgenommen. Auch das Projekt «graubünden Trailrun» wird von den Befragten erfasst, vor allem die Teilprojekte Einsteigertrainings und Trailtreffs werden häufig genannt. Die Resultate der Marktforschung zeigen zudem auf, dass die Aktivitäten von «graubünden Trailrun» nicht nur wahrgenommen werden, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Vergrösserung der Trailrunning-Community und zur Wahrnehmung dieser jungen Sportart wie auch des Kantons Graubünden als einer der Hotspots in der Schweiz leisten.

The Big Five?

Wandern, Mountainbiking, Bergsteigen, Trailrunning, Berglauf – fünf Sportarten mit grossem Potenzial. Während Wandern und Mountainbiking bereits zu den «Big Five» gezählt werden können, ist vor allem Trailrunning auf gutem Weg ein Teil davon zu werden. Auch gemeinsam und nebeneinander funktionieren die Sportarten mittlerweile ganz gut. Die Koexistenz mehrerer Bergsportarten wird mehrheitlich als positiv bis neutral wahrgenommen. Probleme oder Konflikte entstehen aktuell vor allem durch Rücksichtslosigkeit, enge Wege und die Benutzung der Wege durch andere Sportler*innen. Aus diesem Grund wünschen sich Trailrunner*innen vor allem gegenseitige Achtsamkeit und die Schaffung eigener Strecken. Ob Trailrunning den nächsten Schritt in naher Zukunft machen und weiter an Beliebtheit gewinnen kann, wird sich zeigen. Die Marktforschung 2022 liefert aber weitere gute Hinweise, dass der Boom noch nicht zu Ende ist!