Tourismusdestinationen setzen auf Trailrunning – Gast-Blogbeitrag

Letztes Jahr hat graubünden Trailrun ein Kommunikationskonzept verabschiedet. Um das Konzept anzuwenden und umzusetzen, konnten die Bündner Tourismusdestinationen ein kostenloses Coaching in Anspruch nehmen. Acht Destinationen haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Anlässlich der Workshops hat sich die Vielfalt der Trailrunning-Möglichkeiten und des Trailrunning-Angebotes im Kanton gezeigt. Haben einige Destinationen Trailrunning bereits als strategisches Geschäftsfeld definiert, befinden sich andere erst in der Evaluationsphase dieser relativ jungen Trend-Sportart. Verfügen einige Destinationen bereits über Trailrunning-Grundangebote, prüfen andere, in welche Infrastruktur und Angebote sie investieren sollten.

Grundlage für die Diskussionen waren – nebst dem Kommunikationskonzept – die sechs Trailrunner-Segmente, die letztes Jahr im Rahmen einer internationalen Marktforschung von graubünden Trailrun und Graubünden Ferien definiert wurden. Diese Segmente dienen als Ausgangslage für die Definition der Zielgruppen, die eine Destination ansprechen soll. Sind in einer Region Infrastruktur und Angebote bereits vorhanden, gilt es, sie mit den Bedürfnissen der jeweiligen Segmente abzugleichen. Startet hingegen eine Destination mehr oder weniger auf der grünen Wiese, kann sie aufgrund ihrer touristischen Strategie die passenden Segmente auswählen. Ein paar Beispiele: setzt eine Destination bereits auf Familien, dann könnten sich die Segmente «Gesellige Naturliebhaber» oder «Körperbewusste Gesundheitssportler» anbieten. Verfügt die Destination über Gruppenunterkünfte, könnte sie die «Ambitionierten Gruppensportler» ansprechen.

In den Workshops hat sich herausgestellt, wie wichtig es ist für die Tourismusorganisation, mit lokalen Partnern zusammen zu arbeiten: Unterkunftanbieter können Packages mit Trainingcamps und Workshops von Trailrunning-Experten schnüren, Bergbahnen haben die Möglichkeit, attraktive Trails mit Beförderungsangeboten zu kombinieren, Sportläden müssen über die notwendige Ausrüstung und Beratungskompetenz verfügen, lokale Trailrunning-Botschafter sorgen für Glaubwürdigkeit in der Kommunikation. Stehen diese Angebote, kann die Tourismusorganisation sie entsprechend vermarkten. Im Rahmen der Marketingmassnahmen sollen die Tourismusorganisation und ihre Partner die für das jeweilige Segment geeignete Bilderwelt konzipieren und Shootings organisieren.

Graubünden mit seinen vielfältigen Trails vom Talboden bis auf die Berggipfel bildet die ideale Kulisse für die Trailrunner. Sämtliche Bedürfnisse, die im Rahmen der Marktforschung identifiziert wurden, sind im Kanton abgedeckt: neben den Trails stehen den Sportlern einmalige Naturlandschaften mit Bergseen, Flüssen, Wäldern, Bergen und Aussichten zur Verfügung; eine grosse Auswahl an Unterkünften, Gastronomie, Wellness und weiteren Sportarten ergänzt das Angebot. Es ist nun an den voll motivierten Verantwortlichen der acht Destinationen, die Erkenntnisse aus den Workshops umzusetzen, damit Graubünden sich als Trailrunning-Hotspot im deutschsprachigen Alpenraum positionieren kann.

Von Roberto Rivola, Trailrunning- und Kommunikationsmentor